Die Faszien und die Foschung darüber stossen bei mir als Homöopathin auf besonderes Interesse. Vieles, was ich über die Faszien lese, lässt mich an die Wirkung homöopathischer Mittel denken.
Ein Liste, der Dinge, die mir bisher ins Auge gesprungen sind:
- Die Faszien sind unser Interozeptionsorgan. D.h. da fühlen wir an und in unserem Körper Angenehmes und Unangenehmes, wie Wärme/Kälte, Schmerzen/Jucken, Hunger/Durst, Lufthunger, Berührung, Weingeschmack und so weiter. Wir sind also genau im Feld der homöopathischen Empfindungen und Modalitäten (Verschlimmerungen und Verbesserungen der Symptome). Während bei den meisten Empfindungen klar ist, dass sie irgendwie aus dem Körper ins Gehirn gemeldet werden, finde ich den Lufthunger und den Weingeschmack aussergewöhnlich, weil dies auf eine unerwartet feine Abstimmung zwischen Körper und Gehirn hinweisst. Und genau in diesem Feinen zeigen sich homöopathische Syptome/Modalitäten, die die Schulmedizin schwer einordnen kann: Verbesserung oder Verschlimmerung an der frischen Luft oder Verbesserung oder Verschlimmerung durch Wein - nicht Alkohol, sondern Wein.
- Die Faszien verändern (verkleben und verformen) sich durch psychischen Stress, Gewebeverletzungen durch Unfälle oder Operationen, Bewegungsmangel und Fehlhatungen, Kälte, falsche Ernährung und Übersäuerung, Krankheiten und Substanzen, die wir einnehmen. Auch hier genaue Parallelen zu den Ursachen und Auslösern von Symptomen, die in der Homöopathie als wichtig erachtet werden.
- Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte in der Homöopathie, d.h. der Körper erhält nur ein Signal und findet dann von selber in seinen ursprünglischen Zustand zurück. Die Faszien speichern zwar ungesunde Muster, finden aber durch Lösen der Verformungen wieder zurück in ihren urspünglichen Zustand, den sie auch über Jahre gespeichert und wieder abrufbar behalten haben.
- Die Überlagerung der Symptome kann man beim Bindegewebe und in der Homöopathie beobachten. Ein falsches Muster oder eine Krankheit werden vom Körper so kompensiert, dass sich neue Symptome wie eine neue Erkrankung über die alte legen.
- Die Erstverschlimmerung wird in den Faszientherapien und in der Homöopathie beobachtet. Die Aktivierung des Ganzen kann zu einer kurz dauernden Verschlimmerung der Symptome führen, bis der Körper wieder in sein ursprüngliches Gleichgewicht findet.
- Das fasziale Denken erklärt, wieso am Ende immer das Ganze betroffen ist, auch wenn zu Angfang nur ein Teil der Körpers aus der Funktion fiel. Dies entspricht dem homöopathischen Denken, Krankheiten und die Wirkung der homöopathischen Mittel gehen meist von Kopf bis Fuss durch und betreffen am Ende immer auch das Ganze, Geist und Gemüt inklusive.
- Wasser/Flüssigkeit ist der Informationsträger in den Faszien und bei homöopthischen Mittel. Ich könnte mir vorstellen, dass die Faszien das Organ sind, wo die Homöopathie mit ihrer Wirkung ansetzt. Es wäre sehr interessant zu wissen, wie Bindegewebe auf homöopathisch verdünnte Substanzen reagiert. Da, wo die Chemie quasi keine Moleküle und Wirkung mehr messen kann, könnte es das Bindegewebe vielleicht immer noch.