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Safe and Sound Protocol

entwickelt von Stephen Porges

 

Das Gefühl von Sicherheit ist fast das Wichtigste in unserem Leben. Nur wenn wir uns sicher fühlen, kommen wir in den ventralen Modus unseres Vagusnerves und nur in diesem Modus wird im Körper regeneriert und repariert. 

Der Vagusnerv hat zwei verschiedene Äste, den ventralen und den dorsalen, und bildet unser parasympathisches Nervensystem. Diese zwei Äste dienen zwei unterschiedlichen Funktionsweisen, wie wir weiter unten noch besser kennenlernen. Der Parasympathikus mit seinen zwei Funkionen und der Sympathikus bilden unser autonomes Nervensystem, welches, ohne unser bewusstes Zutun, die wichtigsten Prozesse im Körper steuert. 

Stephen Porges hat mit der Polyvagal Theorie neue grundlegende Erkenntnisse zu unserem autonomen Nervensystem publiziert.

Der Versuch einer kurzen Erklärung: 

Unser modernstes Sicherheitssystem ist eben der ventrale Ast des Parasympathikus. Hier werden direkt unser Herz und alle anderen Organe angesteuert und über den selben Nerv direkt mit unserer Mimik, unserem Gehör und unserem Sehen verknüpft. Durch den aufrechten Gang tragen wir unsere kostbaren Organe ziemlich ungeschützt durch die Welt, darum werden unsere sozialen Fähigkeiten zu unserem wichtigsten Schutz. Wir müssen selber freundlich aussehen, freundlich sprechen und wiederum die Absichten aus dem Gesicht unseres Gegenübers lesen und aus seiner Stimme heraushören. Wenn wir uns sicher fühlen und eben in diesem Funktionsmodus sind, widmet sich der Organismus den grundlegende, lebenserhaltenden Massnahmen: Verdauung, erholsamer Schlaf, funktionierendes Immunsystem, Reparatur von Zellschäden (1 Mio erfolgreiche Reparaturen pro Zelle in 24 Stunden sind möglich!), Pflege der sozialen Beziehungen - alles hängt da zusammen und trägt zum Erhalt unserer langfristigen Gesundheit bei.

Werden wir nun trotz unseres freundlichen Gesichts angegriffen, hängt das langfristige Überleben nicht mehr vom ventralen Parasympathikus ab, sondern es geht um das kurzfristige Überleben, dafür ist der Sympathikus zuständig. Für seine Funktion, nämlich Flucht oder Kampf, werden im Körper Reserven aufgebraucht und die ganze Energie in die Bewegung geleitet. Repariert, erholt oder verdaut wird in dieser Notsituation nicht. Der Blutdruck geht hoch, durch die gefragte Leistung aller Systeme fällt Abfall (Schlacken, Säure etc.) an, aufgeräumt oder entsorgt wird nicht. Auch geschlafen wird nicht. Alles kein Problem, wenn es nur kurz dauert - dann vielleicht sogar hilfreich, denn genau wie durch sportliche Leistung werden Muskeln und Faszien trainiert für den nächsten Einsatz. Doch wie gesagt, dieser Zustand ist nicht für das langfristige Überleben gedacht. Irgendwann sind alle Reserven aufgebraucht. Flucht oder Kampf sind nicht mehr möglich.

Wenn Flucht oder Kampf nicht mehr möglich sind oder gar nie möglich waren, was in unserem modernen Leben häufig der Fall ist - dazu später, ist der dorsale Ast des Parasympathikus am Zug. Das Überlebens-Notfallprogramm: Wir stellen uns tot, erstarren, versuchen den Feind nicht unnötig auf uns aufmerksam zu machen und ergeben uns in unser Schicksal. In diesem Zustand können wir länger bleiben. Der Stoffwechsel passt sich an. Er läuft nicht mehr auf Hochtouren wie zuvor, aber repariert und regeneriert wird auch nicht. Es läuft eine Art Notstromaggregat. Verdaut wird wieder, aber nicht so richtig, Vitalstoffe werden nur unzureichend aufgenommen. Der Schlaf ist nicht erholsam, sondern eben eher ein Zeichen von Erschöpfung und Erstarrung. Im modernen Leben können viele Situationen uns in diesen Zustand versetzen. Schwierige Situationen am Arbeitsplatz, wo weder Flucht noch Kampf möglich sind. Schlechte Nachrichten am Fernsehen oder übers Handy, wo Betroffenheit da, aber kein Davonlaufen möglich ist. Erstarren können Stoffwechselprozesse, die hormonele Steuerung, Teile unseres Nervensystems und unsere Denkmuster. Diese diversen Zustände bilden wohl das Fundament der meisten unserer Krankheiten, die häufig auf notwendigen Anpassungen unseres Nervensytems oder einem überforderten Immunsytem beruhen. Erstarren tut auch der Psyche nicht gut, unsere sozialen Fähigkeiten setzen aus. Wir sind unsicher, ängstlich, fühlen uns einsam und überfordert.

 

Man erkennt schnell, um gesund zu bleiben oder gesund zu werden, müssen wir wieder in den ventralen Modus zurückfinden. Da hat unsere moderne Medizin leider wenig zu bieten. Im Gegenteil, häufig nagelt sie den Organismus im erstarrten Zustand fest und verlangt zusätzlich nach neuen Anpassungen an das Medikament. Die Regeneration und Selbstheilung waren in den letzten Jahren auch kein Forschungsschwerpunkt der pharmazeutischen Industrie. Der Medizinnobelpreis 2018 könnte daran etwas ändern, denn jetzt steht fest, Krebs muss nicht mit Medikamenten bekämpft werden und sondern das Immunsystem muss unterstützt werden den Krebs zu bekämpfen.     

Eine Möglichkeit aus der Erstarrung wieder in die Regeneration und Reparatur zu finden, bietet uns Das TRE Programm von David Berceli. Dazu bald mehr auf dieser Webseite.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Safe and Sound Protocol, das über ein Training der Mittelohrmuskeln unser Hören beeinflusst und so unser Sicherheits- und Wohlempfinden wieder herstellt. Durch das Training dieser Muskeln wird das Trommelfell besser aufgespannt und kann die mittleren Frequenzen der menschlichen Stimme besser weiterleiten. Menschliche Sprache wird besser verstanden und verarbeitet. Sie kann besser unterschieden werden von dumpfen, bedrohlichen, niederfrequenten Geräuschen aus der Umwelt und von hohen, schrillen Tönen. Geschieht dies nicht, nehmen die dunklen und schrille Töne Überhand in unserer Wahrnehmung und wir empfinden die Welt als bedrohlich. Unsere Möglichkeiten vertrauensvolle und zuverlässige Kontakte aufzubauen gehen zurück. Die Welt wird noch bedrohlicher, worauf wir sympathisch (hoher Blutdruck, Aggression, Ärger etc.) reagieren können oder dorsal parasympathisch, wo die Erstarrung sich weiter vertieft.  

Können wir diesen Prozess umdrehen, finden wir wieder zurück in den ventralen Modus und so in eine sichere Welt. Wir gewinnen unsere Fähigkeit zurück, in diesem gesunden Modus zu leben. 

Die Durchführung des Safe and Sound Protocols ist so ein bestechend einfacher erster Schritt: Es wird an 5 aufeinanderfolgen Tagen während jeweils 2 x 30 Minuten mit Kopfhörern speziell aufbereitet Musik gehört.  

Danach sind wir bereit für nächste Schritte: Bessere Beziehungen, Erfolge durch besseres Verstehen und Kommunikation, bessere Voraussetzungen für das Gelingen weiterer Massnahmen, wie Gesprächs- und andere Therapien. Die Spirale dreht sich wieder aufwärts.